PÖTTINGER LANDTECHNIK löst SAP PM mit ISPRO-NG ab

 
 

Optimierte Instandhaltungsprozesse durch das CMMS ispro-NG

Die erfolgreiche Ablösung von SAP PM durch isproNG hat die Instandhaltungsprozesse bei PÖTTINGER maßgeblich optimiert. Effiziente Ressourcenplanung, benutzerfreundliche mobile Anwendungen und moderne Technologien verbessern die Usability für das 27-köpfige Team erheblich, ermöglichen eine Schwachstellenanalyse und reduzieren Stillstandszeiten sowie Instandhaltungskosten.

Das Grieskirchner Familienunternehmen PÖTTINGER wurde 1871 gegründet und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. isproNG – ein umfassendes Instandhaltungssystem – von H&H Systems löste das vorher verwendete System SAP PM ab. In den modernen Montagehallen fertigt PÖTTINGER innovative Landmaschinen wie etwa Ladewagen, Mähwerke, Pflüge oder Sämaschinen. Im angeschlossenen Technologie- und Innovationszentrum (TIZ) werden diese Geräte unter praxisnahen Einsatzbedingungen geprüft.

Im Werk Grieskirchen befinden sich unter anderem eines der modernsten Ladewagenmontagebänder, eine einzigartige Teilelackierung und die neuesten Laserschneidemaschinen mit automatischer Lageranbindung. Insgesamt betreut das Instandhaltungsteam über 1.500 Assets bzw. Equipments – von Produktionsmaschinen über verkettete Anlagen, Fertigungshilfsmittel bis hin zu Flurförderfahrzeuge, dazu kommt die Durchführung prüfbuchpflichtiger Überprüfungen.
Im Interview sprechen Reinhard Bachschweller, Leiter der Instandhaltung bei PÖTTINGER und Oliver Hofbauer, Geschäftsführer von H&H Systems darüber, wie die Implementierung von isproNG beim Landmaschinenhersteller die Instandhaltungsprozesse effizienter gestaltet.

Die Ablöse von SAP PM erfolgte in einem mehrmonatigen Prozess in enger Zusammenarbeit von PÖTTINGER und H&H Systems. Was waren die primären Ziele des Projektes?

Bachschweller: Die Ablöse von SAP PM durch eine neue Instandhaltungssoftware wurde durch eine Reihe operativer und strategischer Ziele motiviert. Operativ sollte die neue Software eine vereinfachte Verwaltung und Auftragsvergabe, ein selbstlernendes System, hohe Benutzerfreundlichkeit und eine übersichtliche Struktur, kurze Reaktionszeiten sowie eine optimale Ersatzteilverfügbarkeit bieten. Strategisch lag der Fokus auf dem Erkennen von Schwachstellen, der Erhöhung des Planungsgrades, der kontinuierlichen Verbesserung und dem effektiven Wissensmanagement. Zudem sollte die Software verschiedene Instandhaltungsstrategien unterstützen, darunter TPM, zustandsorientierte Instandhaltung, vorbeugende präventive Instandhaltung und ausfallbedingte Instandhaltung.

Wie ist das Auswahlverfahren für die neue Instandhaltungssoftware abgelaufen?

Bachschweller: Zur Erreichung der gesetzten Ziele haben wir eine umfangreiche Analyse der Ist-Situation durch Befragung aller Stakeholder durchgeführt und daraus resultierende Anforderungen definiert. Auf Basis dieser Anforderungen folgte dann die Erstellung eines entsprechenden Pflichtenhefts. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wurde einem größeren Kreis von CMMS-Anbietern das Pflichtenheft übermittelt. Drei Anbieter haben wir dann zu einer Vor-Ort-Präsentation und Angebotslegung eingeladen. Nach Erstellung einer Kosten-Nutzen-Analyse ging H&H Systems mit isproNG als eindeutiger Sieger hervor und wurde mit der Implementierung beauftragt.

Wie hat die Einführung von isproNG die Instandhaltungspersonal- und Ressourcen-Planung sowie Wartungsplanung im Vergleich zur vorherigen Methode verändert?

Bachschweller: Vor der Einführung von isproNG wurden sowohl geplante als auch reaktive Aufträge manuell durch Zuordnung des Kürzels an die Mitarbeiter:innen vergeben und dann via Mail verschickt oder die Aufträge wurden ausgedruckt und manuell übergeben. Mit isproNG können Aufträge personalisiert oder über den Arbeitsverbund (mittels Gruppenmonteur) zugeteilt werden. Push-Benachrichtigungen informieren die Mitarbeiter:innen umgehend auf dem Tablet. Bei freien Kapazitäten können die Mitarbeitenden selbstständig Aufgaben aus dem Auftragstool übernehmen. Dies vereinfacht Verwaltung und Auftragsvergabe erheblich.

Hat sich dadurch auch die Reaktionszeit verbessert?

Bachschweller: Der Einsatz der isproNG App hat die Benutzerfreundlichkeit deutlich verbessert und die Reaktionszeiten durch sofortige Buchungen über mobile Geräte verkürzt. Zuvor war das regelmäßige Wechseln zwischen verschiedenen Systemen erforderlich, was die Handhabung sehr kompliziert machte. Der Einsatz der isproNG App reduziert den manuellen Aufwand sowie die Fehlerhäufigkeit bei der zeitnahen Auftragsdokumentation und erhöht deren Qualität.

Jeder Stillstand kostet einem Unternehmen Geld. Wie wirkt sich isproNG auf die Produktions-Stillstands-Zeiten aus?

Hofbauer: Mit isproNG sind alle notwendigen Informationen jederzeit mobil verfügbar, was zu einer wesentlichen Reduktion von Wegezeiten führt. Durch die bessere Planung und Vorbereitung entfallen Suchzeiten für Dokumente, Ersatzteile und Werkzeuge, wodurch die Produktions-Stillstands-Zeiten merklich reduziert werden.

Wie unterstützt isproNG bei der Auftragsdokumentation?

Hofbauer: Moderne Auto-ID-Technologien wie NFC und QR-Codes ermöglichen eine weitere Reduktion des manuellen Aufwands beim Buchen, indem sie die Auftragsdokumentation mittels Handy oder Tablet sowohl online als auch offline erleichtern.

Bei mehreren 1.000 Instandhaltungsaufgaben pro Jahr ist es nicht immer leicht, alles im Blick zu haben. Wie behalten Sie bei PÖTTINGER den Überblick über die Instandhaltungsaktivitäten und die Assets?

Bachschweller: Interaktive Live-Dashboards der prädiktiven Instandhaltung geben sowohl Produktionsverantwortlichen als auch den Instandhalter:innen stets Einblick in den aktuellen Auftragsstatus. Das Live-Monitoring (oder die Möglichkeit dazu) unterstützt das Instandhaltungsteam bei der Erstellung von Kennzahlen, Berichten, Analysen und der Standardisierung von Kennzahlen.

Der Großteil der Instandhaltungsaktivitäten in Unternehmen ist reaktiv. Hat sich das durch ispro NG bei PÖTTINGER verändert?

Bachschweller: Kostenfresser und Schwachstellen des Equipments können schneller identifiziert werden, aber auch die benutzerfreundliche und vereinfachte Verwaltung haben bereits jetzt den Planungsgrad erhöht.

Und wie sieht es bei wiederkehrenden Instandhaltungsprozessen aus?

Hofbauer: Jegliche Rückmeldung von Instandhaltungsaufträgen mit Bild- und/oder Videoaufnahmen speist automatisch eine Wissensdatenbank, die bei späteren ähnlichen Instandhaltungsaufgaben zur Verfügung steht und daher die Reparaturzeit reduziert.

Ist in dieser Wissensdatenbank auch die Equipment-Dokumentation integriert?

Hofbauer: Sämtliche Informationen zu den einzelnen Assets und Equipments sind in isproNG hinterlegt und jederzeit auch mobil verfügbar.

Das Ersatzteil- und Lagermanagement stellt große Unternehmen stets vor Herausforderungen. Hat sich dies mit isproNG innerhalb von PÖTTINGER verbessert?

Bachschweller: isproNG ermöglicht den Aufbau eines konzernweiten und standortübergreifenden Ersatzteilmanagements mit Interfaces zu SAP MM. Das verbessert die Ersatzteil-Verfügbarkeit, reduziert die Lagerhaltungskosten und erhöht die Transparenz sowie Planung durch werksübergreifende Nutzung der Bestände.

Das bedeutet, es sind auch weitere Standorte von PÖTTINGER in isproNG eingebunden?

Hofbauer: Sämtliche Standorte, einschließlich Vodňany in Tschechien und Bernburg in Deutschland, wurden bereits in das zentrale CMMS isproNG integriert, was eine hohe Standardisierung, einheitliche IH-Prozesse und eine zentrale Verwaltung ermöglicht.


Die neue Instandhaltungssoftware ist jetzt seit über einem Jahr in Betrieb. Konnten schon Einsparungs- und Optimierungspotenziale erzielt werden?

Bachschweller: Die Nutzwertanalyse, die ein Jahr nach der Implementierung von isproNG durchgeführt wurde, zeigt bereits wichtige Optimierungen und Einsparungen in vielen Bereichen auf. Zum Beispiel die Reduktion von Such- und Wegzeiten, die vereinfachte Verwaltung und vor allem die Erhöhung des Planungsgrades und der technischen Verfügbarkeit.

Herr Bachschweller, herzlichen Dank für das Interview!

Projekt-Implementierungseckdaten:
Kick-off: 16.11.2021
Inbetriebnahme: 01.12.2022


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Bildmaterial/Quelle: Pöttinger Landtechnik GmbH